Geschlechtervielfalt an Hochschulen

Zum Hintergrund

In 2020 haben Kolleg*innen der FSU Jena, der HS Nordhausen und der Bauhaus Uni die AG Geschlechtervielfalt gegründet. Den Anlass bildet, dass Studierende sich hinsichtlich einer Änderung des Namens- und Geschlechtseintrags an die Hochschulen wenden. Die AG hat sich intensiv damit befasst, wie Geschlechtervielfalt in IT-Systemen der Hochschulen abbildbar ist und wie ein möglichst formalisiertes und niedrigschwelliges Verfahren zur Änderung/Anpassung von Geschlechts- und Namenseinträgen für Studierende (und Beschäftigte) aussehen kann.

Die Empfehlungen sind aus Perspektive der Diversitätsbeauftragten formuliert, die in erster Linie ihre Expertise einbringen, d.h. den Handlungsspielraum bei der Problemlösung ausgelotet haben und eine entsprechend fundierte Einschätzung abgeben, die auch die Interessen und Bedarfe der verschiedenen Akteursgruppen an der Hochschule berücksichtigt.  Die Empfehlungen zielen nicht auf eine thüringenweit einheitliche Lösung, sondern sollen die Diskussion in den einzelnen Hochschulen befördern und unterstützen.

Foto mit vielen älteren Büchern, die teils vergilbte Seiten haben und aufgeklappt nebeneinander und aufeinander liegen
Photo "Open book lot" by Patrick Tomasso on Unsplash

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Empfehlungen zur Erfassung von Geschlechtervielfalt in der Hochschulverwaltung an Thüringer Hochschulen | Download (pdf)

Aktuelle Informationen und Veranstaltungshinweise

Januar 2022 | Aktualisierung der Handlungsempfehlungen zu Geschlechtervielfalt an Hochschulen der bukof | siehe unter Materialien

Beitrag im Tagesspiegel vom 22.02.2022 | HU droht Klage wegen Verstoßes gegen Antidiskriminierungsgesetz. Die Humboldt-Uni verwehrt es trans Studierenden, ihren gewählten Namen zu führen. Jetzt droht dagegen eine Klage nach dem Landesantidiskriminierungsgesetz

Beitrag bei Tagesschau.de vom 23.02.2022 | Selbstbestimmung soll Gesetz werden | Auszug: "Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, kündigte gegenüber dem ARD-Hauptstadtstudio an, dass noch vor der parlamentarischen Sommerpause die Eckpunkte des Selbstbestimmungsgesetzes stehen sollen."

Do, 14.07.2022 | 18:00-20:00 Uhr | Online-Vortrag | Queer. Zur Geschichte eines geschlechterpolitischen Begriffs und zu seinem Gebrauch im 21. Jahrhundert | Vojin Saša Vukadinović | Livestream (YouTube) | Ringvorlesung "Geschlechtliche Selbstbestimmung"

Ausgewählte Materialien

Geschlechtervielfalt im Hochschulbereich

bukof (2020): Handlungsempfehlungen für Geschlechtervielfalt an Hochschulen: Erste Schritte. | Online-Version

AG transemanzipatorische Hochschulpolitik, dgti e.V. (2017): Handreichung zu Benachteiligungen von Inter- und Trans Personen an Hochschulen. Wo finden sie sich und wie sind sie zu lösen?

AG transemanzipatorische Hochschulpolitik, dgti e.V. (2018): Inter und Trans an der Hochschule Informationen zum kompetenten Umgang mit Inter- und Transstudierenden für Entscheidungsträger*innen an Hochschulen, inkl. Begleitblatt zur technischen Umsetzung der Broschüre.

Akademie der bildenden Künste (2019): trans. inter*. nicht-binär. Lehr- und Lernräume an Hochschulen geschlechterreflektiert gestalten, Wien 2019.

Ein alter Filmprojektor, der im Retro-Style fotografiert wurde.
Photo "Two reels" by Noom Peerapong on Unsplash

Einführender Vortrag

...zu Geschlechtervielfalt an Hochschulen: Herausforderung und Chancen von Né Fink | Aufzeichnung vom 07.04.2022

Juristische Expertisen und Gutachten

Kasten, Louis (2019): Bedeutung der ‚Dritten Option‘ in der Universität Abbau von Diskriminierungen nicht-binärer und binärer inter- und transgeschlechtlicher Personen. Juristisches Kurzgutachten für die Universität Kassel.

Lembke, Ulrike/Alexander Tischbirek (2019): Kurzgutachten zum rechtlichen Spielraum der Hochschulen bei der Verwendung des gewählten Namens inter- und transgeschlechtlicher Studierender im Vorfeld der amtlichen Namensänderung, online.

Dutta, Anatol/Fornasier, Matteo (2021): Jenseits von männlich und weiblich - Menschen mit Varianten der Geschlechtsentwicklung im Arbeitsrecht und öffentlichen Dienstrecht des Bundes, hrsg. von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, online.

Gerichtsverfahren und Gerichtsurteile

BVerfG, Beschluss des Ersten Senats vom 10. Oktober 2017 - 1 BvR 2019/16 -, Rn. 1-69.

Bundesgerichtshof Beschluss XII ZB 383/19 vom 22. April 2020 in der Personenstandssache

Artikel zu Verfahren am Amtsgericht Münster, inwiefern Trans* Personen die Kategorie divers nutzen können (28.02.2020)

Beitrag von funk: "Nicht männlich, nicht weiblich: Marcel-Jana ist nicht-binär" vom 10.02.2021; in dem Beitrag geht es auch um das Zustandekommen des o.g. BGH-Beschlusses von 2020, der die Streichung des Geschlechtseintrags für eine nicht-binäre Person untersagt (zum BGH-Beschluss s.a. Artikel auf queer.de)

Gegen den BGH-Beschluss führt Lann Hornscheidt gegenwärtig gemeinsam mit der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) eine Verfassungsbeschwerde: Überblick und weiterführende Infos/Links bei der GFF; u.a. gibt es auch ein FAQ zum Geschlechtseintrag